Ambaji

Der große Tempel von Ambaji ist der Hauptschrein der Göttin Amba, die eine Reinkarnation der Göttin Durga sein soll. Der Schrein gehört zu den bekannten 51 Shaktipeethas (Andachtsschreine, in denen die abgetrennten Körperteile der Göttin Shakti fielen) der Hindus. Der aus weißem Marmor gefertigte Tempel ist ein wunderschönes Bauwerk, das von den Nagar-Brahmanen errichtet wurde. Ein offener Platz, Chachar Chowk genannt, umsäumt den Tempel und ist der Ort der sogenannten Havans (zeremonielle Gebete). Das heilige Sanctum Sanctorum ist hierbei nicht mehr als eine Nische in der Wand, die Gokh genannt wird und verfügt über Inschrift von Viso Yantra - ein vedischer Text über die heilige Geometrie. Große versilberte Türen heißen die Gläubigen im inneren Heiligtum willkommen. Der Tempel verfügt allerdings über keine Götzenbilder und die Priester schmückten die Inschrift derart, dass sie von Weitem dem Götzenbild einer Göttin ähnelt. Der Besuch des Tempels lässt sich mühelos mit einer schönen, kurzen Fahrt von Rajasthans berühmtem Bergbahnhof Mount Abu aus verbinden.

Ambaji

Shri Parsvnath Temple, Shankeshwar

Die Stadt Shankeshwar im Distrikt Patan ist die Heimat des Shankeshwar-Jain-Tempels. Er ist Lord Parshwanath gewidmet und ein wichtiger Ort für alle Jain-Pilger. Der Shankeshwar-Jain-Tempel wurde von Sajjan Shah am Ufer des Rupen-Flusses erbaut und soll einst nahezu 52 Götterbilder beherbergt haben. Der Tempel wird jeweils am 10. Tag des hinduistischen Kalendermonats Poush, wenn die Gläubigen ein zweitägiges Fasten begehen, von Tausenden von Pilgern besucht. Ein ähnliches Fasten kann man auch bei den Pilgern im Monat Diwali beobachten. Die meistbesuchte Attraktion des Tempels ist allerdings das Götzenbild von Gott Shankeshwar namens Mulnayak, das nahezu 182 cm hoch ist.

Shri Parsvnath Temple, Shankeshwar

Rudra Mahalay

Ein weiterer beliebter Tempel in Siddhpur ist der Rudra-Mahalaya-Tempel, auch bekannt als Rudramal-Tempel. Dieser Tempel wurde im 10. Jahrhundert von König Mularaja errichtet und der Legende nach wahrscheinlich im 12. Jahrhundert von Siddharaja Jayasimha rekonstruiert. Der Tempel soll der erste und größte Tempel der Chalukya-Ära sein. Es handelt sich dabei um ein mehrstöckiges Bauwerk, das über 11 Nebenschreine verfügt, die Ekadasa Rudras geweiht sind. Ausgrabungen haben einige dieser Nebenschreine, eine Torana, zwei Vordächer und vier Säulen des Haupttempels Kapilli zum Vorschein gebracht. Daneben wurden wunderschön geschnitzte riesige Säulen, riesige Architrave und Torana-Bögen gefunden. Die Säulen und die Torana bilden heute die Überreste des Tempels. Die dazugehörigen aufwändigen und detaillierten Schnitzereien zeugen von der reichen Vergangenheit der Herrscher von Siddhpur.

Rudra Mahalay

Varana Temple

Der Varana-Tempel, auch Shri Khodiyar Mataji-Tempel genannt, befindet sich im Dorf Varana im Ort Sami und kann auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. Wenn Sie den Tempel besuchen, werden Sie auf einen neu gestalteten Schrein mit erstaunlichen Unterkunftsmöglichkeiten stoßen. Der Tempel ist der Göttin Khodiyar gewidmet, die von Mitgliedern der Charan-Gemeinschaft von Gujarat verehrt wird. Khodiyar soll eine Kriegergottheit sein, die im Jahr 700 n. Chr. geboren wurde, deren Tempel überall in Gujarat, Rajasthan und Mumbai zu finden sind. Im Tempel wird jedes Jahr während des hinduistischen Kalendermonats Magh ein Jahrmarkt organisiert. Das Dorf Varana befindet sich entlang der Bundesstraße Mehsana-Radhanpur und ist 45 km von Patan entfernt. Die Bewohner des Dorfes sind hauptsächlich mit dem Anbau von Feldfrüchten und Gemüse beschäftigt, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Varana Temple

Jain Tempel Gruppe

Patan war während der Solanki-Herrschaft (950-1300 n. Chr.) ein sehr wichtiger Ort für die Anhänger des Jainismus, die in der Region mehrere wunderschöne Tempel errichteten. Die größte Gruppe von Tempeln, die über 100 Bauwerke umfasst, ist der Panchasara Parshvanath Jain Park, deren Tempel sich durch ihre typische Architektur mit weißen Marmorböden und feinen Steinschnitzereien auszeichnen. Der Kapur Mahetano Pado ist der wohl beliebteste unter ihnen, da er für seine wunderschön gefertigten Innenräume aus Holz bekannt ist.

Die Legende besagt, dass eine interessante Feststellung des Tempelbaumeisters Uda Mehta die Art und Weise veränderte, wie die Jain-Tempel von Patan gebaut wurden. Eines Nachts sah Mehta eine Maus, die eine brennende Kerze trug, was ihm klar machte, dass selbst ein kleines Missgeschick zu einem Großbrand führen und den gesamten Tempel niederbrennen könnte. Von da an waren die Jain-Tempel nie mehr dieselben. Man wählte Stein als bevorzugtes Baumaterial und errichtete fortan damit prächtige Bauwerke, die den Betrachter mit ihren filigran geschnitzten Mustern verzaubern.

Jain Tempel Gruppe