Rani ki Vav

Der Stufenbrunnen „Rani Ki Vav“ oder auch „Brunnen der Königin“ genannt, ist eine der vielen UNESCO-Weltkulturerbestätten, die der indische Bundesstaat Gujarat dem Reisenden zu bieten hat. Dieses beeindruckende architektonische Wunderwerk ist am Ufer des Saraswati-Flusses gelegen, das Rani Udayamati zum Gedenken an ihren Ehemann, König Bhima I. aus der Chaulukya- oder Solanki-Dynastie (950-1300 n. Chr.) errichten ließ.

Rani Ki Vav ist ein wunderschönes Exemplar des Maru-Gurjara-Architekturstils und die UNESCO beschreibt es als einzigartiges Bauwerk, das „die herausragendsten handwerklichen Fähigkeiten des Stufenbrunnenbaus“ demonstriert. Rani Ki Vav wurde als invertierter Tempel entworfen und ist in sieben Ebenen unterteilt, die durch eine Treppe miteinander verbunden sind, welche sich mit skulpturalen Tafeln von unübertroffener künstlerischer Qualität auszeichnen. Von den sieben Tafeln ist die vierte die am tiefsten gelegene, sie mündet in einen rechteckigen Wasserspeicher mit den Maßen 9,5 m x 9,4 m und einer enormen Tiefe von 23 m.

Rani ki Vav

Sahastraling Talav

Dieser auch als Sahastra Linga Tank oder Sahasra Linga Talav bekannte künstliche Wassertank wurde auf dem Durlabh Sarovar See im Jahr 1084 im Auftrag der Solanki- oder Chaulukya-Dynastie errichtet. Der Tank gehört zu den größten Konstruktionen an einem Gewässer, die während der Solanki-Periode errichtet wurden. Er ist ein wunderschönes Beispiel für die Ingenieurskunst jener Zeit und man erstarrt in Ehrfurcht vor dem ausgeklügelten Verfahren der Wasserentahme aus dem Fluss Saraswati. Man kann sehr gut sehen, wie die Kanäle geschickt in Steineinlässe gehauen wurden, damit sich das Wasser sammeln und dann in den Tank fließen konnte. Zudem hatte der Sahastra-König Talav eine natürliche Filtermethode hinzufügen lassen, um das Wasser zu reinigen!

Das Reservoir erscheint wie ein echtes Kunstwerk, da die Wände und Säulen mit filigranen Götterfiguren verziert sind. Heute steht das Monument unter dem Schutz des Archaeological Survey of India (ASI).

Sahastraling Talav

Bindu Sarovar, Matru Tarpan place, Siddhpur

Sidhpur, auch Siddhpur genannt, liegt an den Ufern des Flusses Saraswati. Es befindet sich im Bezirk Patan und ist das Hauptquartier des Siddhpur Taluka. Die Stadt ist ein heiliger Ort, der mit Tempeln, Kunds, Ashrams und anderen heiligen Bauten gespickt ist. Der Bindu-Sarovar ist ein antiker Stufbrunnen, der sich hier auf dem Matru-Tarpan-Platz befindet. Hier befindet sich auch einer der fünf heiligsten und ältesten Seen Indiens. Der Sarovar wird vor allem von Menschen besucht, die die letzten Riten für ihre Mütter durchführen wollen. Der Bindu-Sarovar ist einer der am meisten besuchten Orte für die Durchführung von „Pind Daan“, einer hinduistischen Praxis, mit der gewährleistet werden soll, dass die Vorfahren in Frieden ruhen. Nach der hinduistischen Tradition ist Siddhpur, auch bekannt als Matrugaya Tirth, bekannt als ein Ort, an dem ein Sohn seine Schuldigkeit gegenüber seiner Mutter zurückzahlen kann.

Bindu Sarovar, Matru Tarpan place, Siddhpur

Vadnagar

Vadnagar ist ein Dorf, das im 7. Jahrhundert seinen Ursprung hat und ein buddhistisches Kloster beherbergt, das irgendwann zwischen dem 2. und 7. Jahrhundert erbaut wurde. Das beliebte Kloster ist für seine Stupas bekannt und besitzt auch einen offenen zentralen Hof. Neun, um das Kloster herumgebaute Wohnzellen, wurden so erhöht, dass sie ein Muster schufen, das dem heiligen hinduistischen Symbol, dem Hakenkreuz ähnelt. Vadnagar ist auch für seine wunderschönen Torans oder Bögen bekannt. Die aus rotem und gelbem Sandstein errichtete und 12 Meter hohe Kirti Toran ist die berühmtestete ihnen.

Das Dorf findet Erwähnung in den Reiseberichten des chinesischen Reisenden Hiuen Tsang, der im 7. Jahrhundert Indien bereiste. Es wird auch in den Puranas, alten hinduistischen Texten, erwähnt. Vadnagar ist außerdem der Geburtsort des indischen Premierministers Narendra Modi.

Vadnagar