Der Jainismus gehört zu den wichtigsten Religionen des Landes und seine Bedeutung spiegelt sich in verschiedenen Tempeln in ganz Indien wider. Einer der beliebtesten Tempel ist der Ranakpur-Tempel in Rajasthan. Dieser Tempel trägt den Namen Chaumukha Mandir (viergesichtiger Tempel) und ist Adinath gewidmet, dem ersten Jain-Tirthankar (Heiligen). Der Tempel wurde vollständig aus weißem Marmor erbaut und besteht aus 29 Hallen, 80 Kuppeln, 400 Säulen und 1.444 einzeln gravierten Säulen. Die Säulen selbst sind von einzigartiger Schönheit und erstrahlen in Pfirsich- und Beigetönen. An den Säulen befinden sich komplizierte Schnitzereien von Elefanten, Blumen und Menschen. Interessanterweise werden Sie keine zwei Säulen finden, die völlig gleich aussehen!

Die Dilwara-Tempel in Mount Abu in Rajasthan sind ein weiteres Beispiel für die architektonische Schönheit, die die einzigartige Spiritualität Indiens hervorbrachte. Die Tempel sind großartige Beispiele für die komplizierte Jain-Architektur. Sie strahlen ein Gefühl der Einfachheit und Genügsamkeit aus, das dem Jainismus als Philosophie innewohnt und gleichzeitig in seiner winzigen Pracht dennoch äußerst kompliziert ist.

Der Pareshnath-Jain-Tempel, auch bekannt als Pareswanath-Tempel Digambar, ist einer der heiligsten Kultstätten für die Digambaras und zudem einer der schönsten Tempel in ganz Kalkutta. Der Tempel ist im Nagara-Stil erbaut, der sich durch eine spezielle Kreativität auszeichnet. Sobald sie mit ihren Gebeten fertig sind, können die Gläubigen hier Hunderte von Fischen in einem speziellen Becken füttern oder in den wunderschönen Gärten entspannen.

Palitana in Gujarat ist berühmt für eine große Anzahl an Jain-Tempeln. Auf dem Weg von der Basis zum Gipfel des Shatrunjaya-Hügels werden Sie auf nicht weniger als 836 wunderschöne Tempel stoßen. Das Erreichen des Gipfels ist keine leichte Aufgabe, da Touristen fast 4.000 Stufen im Rahmen eines 3,5 km langen Anstieg erklimmen müssen. Diese heilige Stätte hat eine immense Bedeutung für die Jain-Gemeinde, da hier der erste Jain-Tirthankara (Heilige) Adinath Erleuchtung erlangte und dadurch den Shatrunjay-Hügel zu einer heiligen Stätte für Anhänger des Jainismus machte. Die Tempel wurden im 11., 12. und 16. Jahrhundert erbaut. Interessanterweise wurden diese Tempel im Gegensatz zu anderen Tempeln des Landes nicht unter der Schirmherrschaft einer Dynastie oder eines Königs errichtet, sondern sind das Ergebnis der Bemühungen reicher Geschäftsleute, die Anhänger des Jainismus waren.

Man beginnt an die spirituelle Kraft der Schönheit und Liebe zu glauben, wenn man diese jahrhundertealte Sehenswürdigkeiten besichtigt, die Millionen Menschen spirituellen Beistand und ästhetische Inspirationen bietet.