Chaturbhuj Temple

Dieser wunderschöne Tempel thront über der Stadt Orchha mit seinen in den Himmel ragenden Shikharas (Turmspitzen). Auf einer 4,5 m hohen Plattform erbaut, führt eine Treppe zum Haupttempel. Es heißt, dass hier ursprünglich ein Götze von Rama verehrt werden sollte. Da dies nicht so recht gelang, beschloss König Madhukar, der damalige Herrscher von Orchha, hier ein Götzenbild vom Gott Vishnu zu platzieren. Das Wort „Chaturbhuj” bedeutet wörtlich übersetzt „einer, der vier Arme hat“ und bezieht sich auf Rama, der laut Überlieferung eine Inkarnation von Vishnu sein soll.

König Madhukar soll diesen Tempel für seine Frau Ganesh Kumari gebaut haben, die eine Anhängerin von Rama war. Die Legende besagt, dass der Gott der Königin im Traum erschien und sie bat, ihm einen Tempel zu bauen. Die Königin begab sich nach Ayodhya, dem angeblichen Geburtsort von Rama, um sich ein Götzenbild zu beschaffen. Nach ihrer Rückkehr lagerte sie den Götzen in ihrem Palast, da sich der Tempel noch im Bau befand. Nachdem der Tempel fertiggestellt war, beschloss sie, das Götzenbild zu verlegen, aber man konnte es einfach nicht bewegen. So wurde schließlich ein Abbild vom Gott Vishnu in das Sanctum Sanctorum aufgestellt. Die Architektur des Tempels ist besonders prachtvoll, da er wie ein mehrstöckiger Palast mit Arkadenöffnungen, einem großen Eingang, einem zentralen Turm und Befestigungsanlagen aussieht. Die äußere Verzierung des Tempels ist mit Lotus-Emblemen und anderen Symbolen von religiöser Bedeutung versehen. Heute untersteht der Tempel dem Archaeological Survey of India (ASI).

Chaturbhuj Temple

Laxmi Narayan Temple

Der Lakshmi-Narayan-Tempel wurde während der Herrschaft von Raja Bir Singh Deo erbaut und ist der Göttin Lakshmi (der Göttin des Reichtums und des Wohlstands) gewidmet. Das Bauwerk veranschaulicht eine einzigartige Mischung aus Tempel- und Festungsarchitektur. Der mit Kalkmörtel und Ziegeln errichtete Tempel verfügt über Kanonenschlitze auf dem Dach. Die gut erhaltenen Fresken stellen eine Mischung aus Mogul- und Bundelkhandi-Kunst und die Schnitzereien im Inneren das Leben von Gott Krishna dar. Der Tempel verfügt auch über berühmte Gemälde aus der Zeit nach der Rebellion. Ein weiteres interessantes Merkmal ist der Steinplattenweg, der Lakshmi Narayan mit dem Ram-Raja-Tempel verbindet. Andere bemerkenswerte Aspekte des Tempels sind die Schnitzereien an der zentralen Kuppel und die kunstvoll geschnitzten Säulen an den Ecken. Besucher sollten sich auch das berühmte und legendäre Gemälde „Shungi Chirya” ansehen – es stellt einen riesigen Greifvogel dar, dessen Krallen sogar einen Elefanten greifen könnten. Im Inneren des Tempels befindet sich kein Götzenbild der Göttin.

Laxmi Narayan Temple

Ram Raja Temple

Dies ist der einzige Tempel in Indien, der einem Palast ähnelt und in dem der Gott Rama als König verehrt wird. Das große, pfirsichfarbene Gebäude mit Kuppeln war einst der Palast der Königin Ganesh Kumari, der Frau von König Madhukar Shah und Herrscher von Orchha. Damals war der Tempel noch bekannt als Rani Mahal.

Die Königin war eine Anhängerin von Rama und wollte, dass sein Götzenbild in ihrem Palast aufgestellt wird. Mit dem Wunsch, die Gottheit in Form eines Jungen zurückzubringen, begab sich die Königin auf eine Pilgerreise nach Ayodhya, der als Geburtsort des Gottes gilt. Es wird angenommen, dass Rama ihre Gebete akzeptierte und sich bereit erklärte, mit ihr nach Orchha zu kommen, unter einer Bedingung. Dem Glauben zufolge sagte er, dass er nicht von einem Tempel zum anderen ziehen, sondern immer an dem Ort bleiben möchte, an dem sie das Götzenbild ursprünglich aufstellen würde. So wurde der Palast später zu einem Tempel des Rama-Gottes.

Ram Raja Temple

Datia

Datia, das im Mahabharata-Epos als Daityavakra erwähnt wird, ist eine antike Stadt, die heute das Distrikthauptquartier des nördlich-zentralen Madhya Pradesh darstellt. Die Hauptattraktion in dieser malerischen Stadt ist der siebenstöckige Palast von Bir Singh Deo aus dem 17. Jahrhundert, der auf einem Hügel mit Blick auf einen See errichtet wurde. Datia ist bei den Anhängern auch wegen seiner zahlreichen Tempel beliebt, darunter der Sidhapeeth von Peetambara Devi, der Bagulamukhi Devi Tempel und der Gopeshwar Tempel. Datia ist auch für seine Baumwoll-Weberei bekannt. Die Stadt wird oft als Kleines Vrindavan oder Laghu Vrindavan bezeichnet und birgt unzählige Geschichten, die der Reisende niemals in Büchern finden wird.

Datia