Barua Sagar Fort

Das hoch oben auf einer Anhöhe mit Blick auf einen alten See gelegene Fort Barua Sagar ist ein majestätisches Wahrzeichen, das etwa 20 km von den Städten Orchha und Jhansi entfernt auf dem Weg nach Khajuraho liegt. Das Fort markiert das Schlachtfeld des Krieges, der 1744 zwischen den Marathas und den Bundelas ausgetragen wurde. Es überblickt den wunderschönen Baruasagar-See, der vor etwa 260 Jahren entstand, als König Udit Singh von Orchha hier einen Damm errichtete. Die Dammstruktur ist ein Wunderwerk der Architektur und Technik. Auf der Nordostseite des Sees befinden sich die Ruinen von zwei antiken Chandela-Tempeln, die aus Granit errichtet wurden. Das am See gelegene Fort bildet dabei eine malerische Kulisse. Man sollte nicht vergessen, bei einem Besuch dieses malerischen Ortes unbedingt seine Kamera mitzunehmen.

Barua Sagar Fort

Jarai Ka Math

Der Jarai-Ka-Math-Tempel, der etwa 20 km von Orchha entfernt liegt und eine atemberaubende Architektur im Pratihara-Stil aufweist, wurde von der Archaeological Survey of India (ASI) als Kulturerbe eingestuft. Dieser Tempel aus rotem Sandstein mit vier Nebenschreinen wurde 860 n. Chr. von Mihir Bhoja, einem König der Pratihara, erbaut und ist der Göttin Amba gewidmet, deren vielfältigen Erscheinungsformen aufwändig in die Tempelwände gemeißelt sind. Das Götzenbild der Hauptgottheit fehlt im heiligen Sanctum Sanctorum. Lediglich ein Sockel und eine Statue des juwelenbesetzten rechten Fußes einer Frau auf einem Lotusstiel sind zu sehen. An dem zentralen Türsturz des Eingangs befindet sich jedoch ein sechzehnarmiges Miniaturgötzenbild einer Göttin. Dies stützt den Glauben, dass der Tempel ursprünglich für eine Göttin erbaut wurde.

Jarai Ka Math

Rai Parveen Mahal

Dieser Palast ist der wunderschönen Dichterin und Musikerin Rai Parveen gewidmet, die angeblich die Geliebte von König Indrajit war. Der betörte König baute für sie diesen dreistöckigen Palast im Jahr 1618. Auch die „Nachtigall von Orchha“ genannt, soll laut Überlieferung der Ruf ihrer Schönheit und ihres Talents auch den kaiserlichen Mogul-Hof erreicht haben. Der Großmogul Akbar sandte den Befehl, Rai Parveen nach Delhi zu bringen. Da das Orchha-Königreich unter der Oberhoheit der Moguln stand, konnte der Befehl nicht missachtet werden, und Rai Parveen reiste 1602 an den Hof von Akbar.

Die Dichterin schreckte jedoch nicht davor zurück, ihre Gefühle auszudrücken und dichtete einen Zweizeiler mit dem Titel „Viniti Rai Praveen ki, suniye Shah Sujan, juthi patar bhakat hain, bari, bayas, swan“. Es war ein Hinweis darauf, dass Rai Parveen die Geliebte eines anderen Menschen sei und es gegen die Würde des Großmoguls verstoßen würde, sie zu betören. Akbar war von ihrer Intelligenz beeindruckt und erlaubte ihr, mit Geschenken und Belohnungen nach Orchha zurückzukehren. Heute wird in der Festung eine Ton- und Lichtshow veranstaltet, die die Geschichte von Rai Parveen erzählt.

Rai Parveen Mahal

Jehangir Mahal

Dieser Palast mit dazugehörigem Fort wurde von König Bir Singh Deo zu Ehren des Großmoguls Jahangir im 17. Jahrhundert erbaut. Die massive Struktur ist im Wesentlichen ein dreistöckiges Gebäude aus rotem und gelbem Sandstein. Es verfügt über 236 Kammern, die um einen zentralen Hof herum angeordnet sind, von denen 136 unterirdisch gelegen sind. Die Stockwerke scheinen willkürlich versetzt zu sein, wodurch ein visuelles Spektakel geschaffen wurde. Zudem verfügt das Gebäude über riesige Bastionen an den vier Ecken und über ein monumentales Holztor, was dem Ganzen einen fort-ähnlichen Charakter verleiht.

Der Palast war ein Symbol der engen Freundschaft zwischen den Moguln und den Bundelas und spiegelt somit Spuren sowohl hinduistischer als auch islamischer Architekturstile wider. Die Kuppeln, Eingangstore, Räume, Terrassen und Korridore sind allesamt gute Beispiele dafür. Elefantengemälde weisen auf das hinduistische Erbe des Monuments hin. Der Palast wurde am Ufer des Betwa-Flusses errichtet und ist von grünen Wäldern umgeben. Auf dem Gelände gibt es auch einen Kamelstall. Obwohl er ursprünglich dem Großmogul Jehangir gewidmet war, soll er hier nur eine Nacht verbracht haben. Der Palast wird heute von der Archaeology Department von Madhya Pradesh unterhalten.

Jehangir Mahal

Raj Mahal

Das Raj Mahal ist ein majestätischer Palast, der eine Mischung aus Rajput- und Mogul-Architektur widerspiegelt und bekannt ist für seine beeindruckenden Arbeiten aus steinernen Jaali-Gittern. Er beherbergt zwei Hallen für Audienzen, die Durbar-e-Khas und die Durbar-e-Aam, die von einer glorreichen Vergangenheit zeugen. Jedes Jahr statten Tausende von Besuchern aus verschiedenen Teilen der Welt Raj Mahal einen Besuch ab. Im obersten Stockwerk kann man die Überreste exquisiter Spiegelarbeiten an den Wänden bewundern. Wenn das Sonnenlicht auf diese Spiegel fällt, erzeugen sie einen surrealen Effekt und erhellen den gesamten Raum, was eine wahre Augenweide ist. Früher diente der Palast als prunkvolle Residenz des Königshauses und zeichnet sich durch seine erhöhten Balkone aus. Besonders bemerkenswert ist der architektonische Einfallsreichtum in den verschiedenen Stockwerken, die durch erhöhte Wege miteinander verbunden sind, die auf allen vier Seiten proportional zueinander angeordnet sind. Die gesamte Struktur des Palastes ist mit Türmen und einem Kuppelpavillon versehen.

König Rudra Pratap Singh begann im 16. Jahrhundert mit dem Bau von Raj (Raja) Mahal. Aber der Palast wurde erst im 17. Jahrhundert während der Herrschaft von Madhukar Shah, dem Vater von Bir Singh Deo aus der Bundelkhand-Dynastie, fertiggestellt. Eine weitere Attraktion, die man in der Nähe besuchen kann, ist der Palast Sheesh Mahal.

Raj Mahal

Sawan Bhado Pillars

Diese beiden Säulen, die hier als natürliche Klimaanlagen bekannt sind, verdeutlichen ein ausgeklügeltes Kühlsystem. Sie sind an der Oberseite perforiert, um den Wind aufzufangen, während sie im unteren Bereich mit einem Wasserreservoir verbunden sind. Man sagt, dass ihr Design von der Architektur der Perser inspiriert wurde.

Sawan Bhado Pillars

Diwan Hardauls Palast

Dieser Palast mit seinen Kuppeln, zierlichen Säulen und Türmen befindet sich nördlich des Ram-Raja-Tempels. Die Wände dieses Bauwerkes sind gelb gestrichen und direkt vor dem Palast befindet sich ein Steingefäß. Nach Angaben der Einheimischen wurde das Gefäß früher jeden Morgen mit Chanderi (Sandelholzpaste) gefüllt. Der Palast ist ein Symbol des Martyriums und der Verehrung. Der Legende nach war Dinman Hardaul der zweite Sohn des Herrschers von Orchha. Er opferte sein Leben dafür, um seine Unschuld gegenüber seinem älteren Bruder Jhujhar zu beweisen, der glaubte, dass er eine Beziehung mit seiner Gefährtin hatte. Nach seinem Tod wurde der Prinz als Gott verehrt.

Diwan Hardauls Palast