Ein Besuch im Cellular Jail ist wie das Wiedererleben der alten patriotischen Hindi-Filmklassiker, insbesondere von Filmen wie „Kala Paani“. Angesichts dieses Filmklassikers erwartet man ein dunkles und schmuddeliges Gefängnis, aber der Komplex, den man betritt, verfügt über einen hellen, sonnendurchfluteten Innenhof.

Das Cellular Jail in Port Blair ist ein Gefängnis, in dem indische Freiheitskämpfer landeten, die von der britischen Kolonialmacht ins Exil geschickt und unter äußerst unmenschlichen Bedingungen festgehalten wurden. Das koloniale Gefängnis wurde 1906 fertiggestellt und ist heute eine nationale Gedenkstätte. Es wird Cellular Jail (Zellen-Gefängnis) genannt, weil ausschließlich Einzelzellen zum Zweck der Einzelhaft eingerichtet wurden. Ursprünglich hatte das Gebäude sieben Flügel, in deren Mitte sich ein Turm mit einer großen Glocke befand, der mit Wachpersonal bemannt war. Jeder Flügel hatte drei Stockwerke und jede Einzelzelle ist ca. 4,5 m mal 2,7 m groß, mit einem einzelnen Fenster auf einer Höhe von 2,7 m. Die Flügel sind wie die Speichen eines Fahrrades angelegt und die Vorderseite des einen Flügels liegt gegenüber der Rückseite des anderen Flügels, so dass es den Gefangenen unmöglich war, miteinander zu kommunizieren. Von den sieben Zellen sind heute nur noch drei übrig. Der Rest wurde in ein Krankenhaus und in Regierungsbüros umgewandelt. Die Zelle, in der der Freiheitskämpfer Veer Savarkar (Vinayak Damodar Savarkar) untergebracht war, umfasst so wie damals eine schroffe Decke, eine Schüssel, ein karges Bett, usw., um zu zeigen, wie die Häftlinge untergebracht waren. Seine Zelle grenzte an den Henkerhof, in dem die zum Tode verurteilten Häftlinge hingerichtet wurden.

Dieses Gefängnis ist heute ein wichtiger Ort für Besucher, die diese dunkle Periode in der Geschichte Indiens nachvollziehen und den Märtyrern, die dort gelitten haben, ihre Ehre erweisen wollen. Das Gefängnismuseum ist von 9 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16.45 Uhr jeden Tag außer an Nationalfeiertagen geöffnet.

Wenn man durch die Zellen und den Henkerhof wandelt, bekommt man eine Gänsehaut bei dem Gedanken, wie Menschen an einem Ort eingesperrt waren, von dem es kein Entkommen gibt. Die allabendlich organisierte Ton- und Lichtshow des Gefängnismuseums ist ein Publikumsmagnet und lässt die Geschichte der Haftanstalt und seiner Insassen wiederaufleben. Die gefühlvollen Off-Stimmen von altgedienten Schauspielern wie dem späten Manohar Singh, dem späten Tom Alter und dem späten Om Puri machen die Show sogar noch ergreifender.   

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