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Eine der verehrtesten Feste der Sikhs ist das Guru Nanak Jayanti Fest, der Geburtstag von Guru Nanak ji, dem Gründer von Sikhism der am 12. November 2019 gefeiert wird. Während sich das Land auf die großen Festlichkeiten vorbereitet, werfen wir einen Blick auf einige der heiligen Stätten der Religion, die mit dem Leben des Gurus verbunden sind.
Man sagt, dass der Grundstein des Sikhismus an jenem schicksalhaften Tag gelegt wurde, als Guru Nanak Dev ji in Bein, einem Bach im Punjab ein Bad nahm. Die Legende besagt, dass er bei seiner Rückkehr in Gemeinschaft mit dem Göttlichen war und schließlich die Welt mit dem Glauben des Sikhismus bekannt machte. Guru Nanaks Worte wirkten auf Tausende aus allen Gesellschaftsschichten - Bauern, Politiker, einfache Männer, Soldaten usw. Der Guru trug seine göttliche Botschaft durch das ganze Land und Gurudwaras wurden zu seinen Ehren eingerichtet. Die Reisen, die Guru Nanak unternahm, werden Odysseen oder Udaisis genannt. Heute treten Anhänger aus der ganzen Welt in seine Fußstapfen, um einen Vorgeschmack auf das Göttliche zu bekommen und von denselben spirituellen Kräften überwältigt zu werden, die einst den Guru inspirierten.
Erste Odyssee/Udaisi (1500-1506 AD)
Sie dauerte über sieben Jahre und deckte die Gegenden von Kurukshetra, Delhi, Haridwar, Varanasi, Patna, Gaya, Assam, Cuttack und andere ab.
Gurudwara Baoli Sahib, Kurukshetra
Während einer Sonnenfinsternis machte Guru Nanak einen Halt in Kurukshetra, um dort eine Unterhaltung mit den religiösen Anführern dieser Zeit zu führen. Heute ist Gurudwara Baoli Sahib in Pehowa der Erinnerung an seines Besuchs der Stadt gewidmet.
Takht Sri Harmandir Sahib, Patna
Nach einem kurzen Besuch in Haridwar und Varanasi besuchte Guru Nanak Dev ji Patna, wo er seine Nachricht verbreitete. Heute ist Takht Sri Harmandir Sahib oder Patna Sahib ein beliebter Sik Pilgerort, der die Geburtsstätte von Guru Gobin Singh markiert, der letzte der hoch verehrten 10 Sikh Gurus. Dieser heilige Ort, der in der geschäftigen Harmandir Gali in Patnas Altstadt liegt, ist bekannt als einer der fünf takhts (Autoritätssitze der Sikhs) des Sikhismus. Gebaut wurde es vom Maharaja Ranjit Singh, ein sehr bekannter Herrscher von Punjab.
Der Gurudwara beherbergt mehrere persönliche Habseligkeiten des Guru Gobind Singh, die unter anderem vier Eisenpfeile, ein Paar Sandalen und eine Pangura (Wiege) mit vier Pfosten und mit goldenen Platten bedeckt enthält. Dies war die Wiege des Gurus als Baby. Die “Hukamnamas” des Guru Gobind Singh und Guru Tegh Bahadur sind in einem Buch beschrieben, das hier aufbewahrt wird. Die Gurudwara sieht bedeutende Schritte während der Feierlichkeiten von Guru Nanak Jayanti.
Gurudwara Datan Sahib, Cuttack
Dieser Gurudwara, der sich entlang der Ufer des unberührten Mahanadi-Flusses erstreckt, wurde anlässlich des Besuchs von Guru Nanak Dev in Cuttack errichtet. Der Gurudwara hält jeden Tag Massengebete und Kirtans ab, wenn der Guru Granth Sahib, das heilige Buch der Sikhs, in den Meditationsraum gebracht wird. Auf Guru Nanak Jayanti versammeln sich die Anhänger und hören der Rezitation des heiligen Buches zu.
Guru Nanak Dev ji besuchte kürzlich Delhi. Heute liegt ihr eines der Herzstücke des Sikh-Ethos am Herzen – Gurudwara Bangla Sahib, eines der größten Pilgerzentren. Eine ruhige und gelassene Stelle inmitten des trubeligen Marktes, Gurudwara Bangla Sahib ist vermutlich die beliebteste Attraktion von Delhi. Sie können es schon von Weitem sehen, denn der hochgewachsene Dom glitzert in der Sonne. Wenn Sie das Gebäude betreten, werden Sie ein Gefühl des Friedens entwickeln. Nachdem Sie dem Heiligtum Ehre gezollt haben, wo das heilige Buch aufbewahrt wird, können Sie an dem ruhigen Teich in Gurudwara spazieren gehen. Weitere bekannte Merkmale sind der Kochbereich, eine große Kunstgalerie und eine Schule. Ein langar (heiliges Essen) wird Anhängern angeboten, die zu Besuch kommen. Dieses Essen wird von den Guru Siksh zubereitet, die hier arbeiten.
Die Legende sagt, dass die Gurudwara Gegend einmal der Jaisinghpura Palast gewesen war, die Residenz von Raja Jai Singh, dem Herrscher von Amber. Man sagt, dass im Jahr 1664, der achte Guru der Sikhs, Guru Har Krishan Sahib in diesem Palast wohnte.
Zweite Odyssee /Udaisi (1506-1513 AD), Alter 37-44
Diese Reise dauerte sieben Jahre und brachte Guru Nanak Dev ji an Orte wie Dhanasri Valley und Sangladip (Ceylon) und in Gegenden von Südindien.
Gurudwara Bidar ist einer der heiligsten Orte für die Sikh Gemeinde und zieht konsequent eine große Anzahl Gläubiger an, besonders während der Monate November bis März. Entsprechend der lokalen Legende stand das Land unter dem Einfluss einer entsetzlichen Hungersnot, als Guru Nanak es besuchte und auf wundersame Weise Wasser aus einem Lateritfelsenberg quellen ließ. Der Durst der Menschen wurde gestillt und das ließ den Glauben entstehen, dass das Wasser, das dort auf den Befehl des Gurus herauskam, in der Lage war, viele Krankheiten zu heilen. Die Gelassenheit des Gurudwara Nanak Jhira wird durch seine natürliche Umgebung verstärkt, die einen Sarovar (See) und einen Amrut Kunda (Süßwasserteich) umfasst. Ein langar (Gemeinschaftsküche) bietet heißes und nahrhaftes Essen für alle, die zum Gurudwara kommen und es gibt auch saubere Zimmer für Pilger, die den Gurudwara aus allen Ecken des Landes besuchen.
Sachkhand Sri Hazur Sahib, Nanded
Obwohl es unklar ist, ob Guru Nanak Dev Ji Maharashtra besucht hat oder nicht, ist Nanded dennoch eine der heiligsten Städte des Sikhismus. Dieser Gurudwara hält Relikte des Guru Gobind Singh inklusive einen goldenen Dolch, eine Luntenschlosspistole, ein genopptes Stahlschild und fünf golden Schwerter.
Sachkhand Sri Hazur Sahib wurde vom Maharaja Ranjit Singh gebaut, dem Anführer des Sikh Reiches, an dem Platz wo der letzte Guru des Sikhismus, der Guru Gobind Singh ji seinen letzten Atemzug tat. Laut religiöser Überlieferung wurde hier die Guru Herrschaft von Guru Gobind Singh an den Guru Granth Sahib weitergegeben. Man sagt, dass Guru Gobind Singh ji erkannte, dass der Mensch vergänglich ist, aber seine Ideen, die der Guru Granth Sahib darstellt, nicht. Während er das Guru-Schiff auf das heilige Buch übertrug, nannte Guru Gobind Singh ji Nanded den Abchalnagar oder die unerschütterliche Stadt. Der Name "Sachkhand" bedeutet wörtlich die Region der Wahrheit.
Die Kuppel des Hauptschreins ist mit majestätischem weißem Marmor ausgelegt und mit Gold bedeckt. Das Gebäude beherbergt zwei weitere Schreine – den Bunga Mai Bhago Ji, der den Guru Granth Sahib beherbergt und der andere ist der Angitha Bhai Daya Singh und Dharam Singh, zwei der Panj Pyare (fünf geliebte Menschen). Das Gebäude hat zwei Stockwerke und die Dekoration ist ähnlich dem Harmandir Sahib oder dem goldenen Tempel in Amritsar. Das innere Zimmer nennt sich Angitha Saheb. Seine Wände sind mit goldenen Platten belegt. Das Heiligtum ist mit Marmor verziert, der mit Blumenmustern eingelegt ist Die Wände und Mauern sind mit Stuck und Tukari Arbeit dekoriert. Während des Tages wird der Guru Granth Sahib hinausgestellt und in einem Zimmer vor dem Heiligtum ausgestellt. Nachts wird er wieder ins Heiligtum gestellt.
Dritte Odyssee/Udaisi (1514-1518 AD)
Fünf Jahre lang deckte Guru Nanak Dev die Gegenden von Uttarakhand, Himachal Pradesh, Ladakh und Tibet bei dieser Reise ab.
Nanakmatta, Uttarakhand
Nanakmatta liegt am Ufer des Deoha Flusses und ist ein bekannter Sikh Pilgerort. Man sagt, als Guru Nanak Dev ji diesen Ort besuchte, wurde der Name von Gorakhmatta auf Nanakmatta geändert. Dieser Gurudwara gehört zu den drei großen Gurudwaras in der Region, die anderen beiden sind Gurdwara Reetha Sahib und Gurdwara Hemkunt Sahib.
Ein bekannter Sikh Pilgerort in Badrinath, Uttarakhand ist Hemkund Sahib früher auch als Gurudwara Sri Hemkund Sahib bekannt. Man glaubt, dass Guru Gobind Singh ji, der zehnte Guru der Sikhs hier 10 Jahre mit Meditation verbracht hat. Was noch zu der Beliebtheit der religiösen Stätte hinzukommt, ist die atemberaubende Lage umgeben von dem Garhwal Himalaja. Hemkund Sahib liegt zwischen den Gipfeln des Hemkund Parvat. Der Name “Hemkund” bedeutet Schneesee und die Gewässer sind eiskalt. Der Gurudwara wird von einer großen Anzahl von Anhängern aus dem ganzen Land besucht, ehe es für die Wintersaison zwischen Oktober und April schließt. Sikh Pilger kommen zum Gurudwara, um dabei zu helfen, den Pfad zu reparieren, der oftmals nach der Wintersaison beschädigt ist. Der Gurudwara beherbergt auch einen malerischen See, wo Anhänger ein heiliges Bad nehmen.
Paonta Sahib, Himachal Pradesh
Gewidmet der Erinnerung des Shri Guru Gobind Singh ist Paonta Sahib eine malerische Stadt, die von Spiritualität widerhallt. Die Hauptattraktion ist ein majestätischer Gurudwara, der eine große Anzahl Sikh Pilger das ganze Jahr über anzieht. Man sagt, dass der Schrein eine Anzahl von Guru Relikte enthält.
Eine wunderschöne goldene Sänfte wurde in der Gurudwara ausgestellt, und man glaubt, dass sie von Anhängern gestiftet wurde. Im Inneren des Gurudwara sind Shri Talab Sahib und Shri Dastar Asthan wichtige Orte, und Letzterer ist berühmt für die dort stattfindenden Turbanbindewettbewerbe. Ein weiterer beliebter Veranstaltungsort innerhalb der Gurudwara ist die Kavi Darbar, in der Dichterwettbewerbe abgehalten werden. Wie in allen Gurudwaras ist auch hier das Langar (Gemeinschaftsküche), das hier serviert wird, für alle offen.
Am Rande von Leh, an der Leh-Kargil-Straße, befindet sich das Gurudwara Pathar Sahib, das im Gedenken an und zu Ehren von Guru Nanak Dev ji errichtet wurde. Dieser Ort der Verehrung ist mit einem sehr wichtigen Ereignis in der Geschichte der Sikh-Religion verbunden. Im Volksglauben wird angenommen, dass Guru Nanak während der Jahre 1515-18, als er über Srinagar in den Punjab zurückkehrte, nachdem er nach Sikkim, Nepal und Tibet gereist war, an diesem Ort ruhte. Als er Leh erreichte, setzte er sich hin, um zu meditieren. Die indische Armee errichtete zusammen mit Einheimischen diesen Gurudwara, um dem Guru zu huldigen, und alle Autos, die diese Route passieren, sollten unbedingt anhalten, um ein Gebet zu sprechen und Segen zu erbitten. Jeden Sonntag melden sich hier Mitarbeiter der indischen Armee freiwillig zum öffentlichen Dienst.
Vierte Odyssee/Udaisi (1519-1521 AD)
Guru Nanak Ji besuchte einige Mittelost Länder während seiner Reise die drei Jahre dauerte.
Fünfte Odysee/Udaisi (1523-1524 AD)
Diese Odysee dauerte zwei Jahre und der Guru besuchte dieses Mal Orte um Punjab herum, nachdem er sich in Kartarpur niedergelassen hatte. Einige der zwei beliebtesten Sikh Pilgerstätten in Punjab sind in Amritsar.
Amritsar ist weltbekannt für den wunderschönen und hoch verehrten Goldenen Tempel oder Sri Harmandir Sahib, einer der bekanntesten religiösen Stätten im Land. Der Tempel ist ein zweistöckiger Bau, dessen obere Hälfte mit fast 400 kg reinem Blattgold bedeckt ist, was ihm seinen englischen Spitznamen einbrachte. Maharaja Ranjit Singh, der Anführer des Sikh Reiches, soll den Bau im 19. Jahrhundert initiiert haben. Der Rest des Tempel-gebäudes ist in weißem Marmor gebaut, eingelegt mit farbigen Edelsteinen und Halbedelsteinen. Um Motive zu schaffen, wurde die Pietra-Dura-Technik verwendet. Die große Tempelanlage ist in ihrer Größe Ehrfurcht gebietend.
Man muss seinen Kopf bedecken und seine Schuhe ausziehen, ehe man den goldenen Tempel sowie weitere Gurudwaras betritt als Zeichen des Respekts. Wenn man den wunderbaren Klängen der Gurbani (religiöse Lieder) lauscht, beruhigt die gelassene Spiritualität des Tempels die Seele. Sie können hier auch eine kostenlose Mahlzeit bekommen, die hier ungefähr 20,000 Menschen täglich im Guru Ka Langar (Gemeinschaftsmahl) angeboten wird, unabhängig der Kaste, des Glaubens oder des Geschlechts. Der ganze Vorgang wird von Freiwilligen ausgeführt und ist einer der demütigendsten Erfahrungen, die man haben kann.
Der glitzernde Tempel ist von Amrit Sarovar (Nektarteich) umgeben, dessen Wasser heilende Kräfte haben soll. Man kann hier auch bunte Fische im klaren Wasser des Sees beobachten, in denen Anhänger auch gerne baden. Der Tempel wurde unter Berücksichtigung der grundlegenden Lehren des Sikhismus entworfen, die eine universelle Bruderschaft und ein allumfassendes Ethos befürworten. Außerdem ist er von allen Richtungen aus zugänglich.
In der nordwestlichen Ecke des Gebäudes befindet sich der Jubi Baum, der besondere Kräfte besitzt. Man sagt, er soll vor 450 Jahren von dem ersten Hohepriester des goldenen Tempels Baba Buddha gepflanzt worden sein.
Am Tag wird das heilige Buch der Sikhs – das Granth Sahib – im Inneren des Tempels aufbewahrt. Nachts wird es zum Akal Takth oder zum ewigen Thron gebracht.
Akal Takht ist einer der fünf Sitze der religiösen Autorität der Sikhs. Das Wort "akal" bedeutet zeitlos und "takht" bedeutet Thron. Akal Takht bedeutet also wörtlich der Thron des Unsterblichen. Er wurde vom sechsten Guru der Sikhs, Guru Hargobind Ji, erbaut, der 1605 den Grundstein legte. Der Takht war ein Symbol gegen die Tyrannei der Herrscher und stand im 17. und 18. Jahrhundert für Gerechtigkeit. Er ist der höchste Sitz der Khalsa, einer militärischen und zivilen Autorität der Sikhs. Die Waffen, die damals von den Sikh-Kriegern benutzt wurden, sind hier ebenfalls untergebracht. Der Takht befindet sich innerhalb des Komplexes des goldenen Tempels.
Der Baba Atal Rai Turm liegt im Süden des goldenen Tempels. Mit einer Größe von 40m ist es ein neunstöckiger Turm und eines der größten Gebäude in Amritsar. Die Legende sagt, dass Atal Rai, der Sohn des sechsten Gurus Hargobind einen toten Freund wiederbelebt hat. Mohan. Guru Hargobind wies ein neunjähriges Kind zurecht, weil es seine religiösen Mächte zur Schau stellte. Als Entschädigung für den Gesetzesbruch nahm Atal Rai Samadhi. Jedes Stockwerk dieses achteckigen Turms repräsentiert ein Lebensjahr Atals. Ursprünglich wurde das Bauwerk als Turm gebaut, aber schließlich wurde es in einen Gurudwara verwandelt. Das erste Stockwerk des Turms beherbergt eine Reihe von Miniaturwerken, die Szenen aus dem Leben von Guru Nanak darstellen. Von der Spitze des Turms hat man einen weiten Panoramablick über die Stadt Amritsar.
Gurudwara Sri Tarn Taran Sahib, Amritsar
Der Gurudwara Sri Tarn Taran Sahib wurde vom fünften Sikh-Guru, Guru Arjan Dev, gegründet und gilt als einer der ältesten in der Region. Sikh-Guru, Guru Arjan Dev. Es wird auch gesagt, dass es den größten Sarovar (Teich) unter allen Gurudwaras im Punjab besitzt. Guru Arjan Dev legte 1590 den Grundstein für diesen schönen Gurudwara. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Gurudwara ist, dass er der einzige Gurudwara ist, der eine Nachbildung des Goldenen Tempels ist. Der Gurudwara sieht in der Amavasya-Nacht (ohne Mond) eine riesige Menschenmenge, wenn sich eine Vielzahl von Pilgern hier versammelt.
Am 7. September 1539 verließ er die Welt und hinterließ seinen legendären Glauben.
